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Mantuas UNESCO-geschützte Altstadt beherbergt einige der am besten erhaltenen Wohnbauten Italiens, doch die meisten Besucher verpassen diese authentischen historischen Häuser. Über 70% der Touristen konzentrieren sich nur auf den Palazzo Ducale und den Palazzo Te, ohne zu wissen, dass die wahren Zeitkapseln in ruhigen Gassen liegen, wo einst Händler des 14. Jahrhunderts lebten. Die Enttäuschung folgt, wenn man später Fotos von prächtigen Freskenfassaden oder gotischen Innenhöfen sieht, die man verpasst hat – ein häufiges Bedauern laut lokalen Tourismuserhebungen. Diese übersehenen Schätze zeigen Mantuas wahres Gesicht abseits der Hauptattraktionen, doch ihre verstreuten Standorte und fehlende Beschilderung machen die eigenständige Erkundung schwierig. Ohne Ortskenntnis läuft man leicht an einer perfekt erhaltenen mittelalterlichen Tür vorbei oder verpasst das Haus, in dem Renaissance-Künstler verkehrten.

Warum Mantuas mittelalterliche Häuser so schwer zu finden sind
Anders als in Venedig oder Siena, wo historische Häuser in offensichtlichen Vierteln gruppiert sind, fügen sich Mantuas mittelalterliche Wohnhäuser unauffällig in alltägliche Nachbarschaften ein. Viele dienen noch immer als Privathäuser statt als Museen, ihre Erdgeschosse sind zu unscheinbaren Läden oder Cafés umgebaut. Die drei Seen der Stadt schaffen eine ungewöhnliche städtische Struktur, die die mittelalterliche Bebauung über mehrere Inseln verteilte. Was wie eine moderne Ladenfront aussieht, könnte ein gewölbtes Decke aus dem 13. Jahrhundert verbergen, wie der versteckte Innenhof in der Via Accademia 47. Selbst Einheimische übersehen diese Schätze manchmal – eine kürzliche Umfrage ergab, dass 40% der Mantuaner nichts von der perfekt erhaltenen Casa del Mercato aus dem 15. Jahrhundert mit ihren originalen Holzdecken wussten. Die Renaissance-Paläste der Gonzaga-Familie dominieren die Aufmerksamkeit der Touristen, sodass diese bescheideneren, aber ebenso bedeutenden Wohnhäuser von den meisten Reiserouten ausgeschlossen bleiben.
Die 4 besten Viertel für authentische mittelalterliche Architektur
Beginnen Sie Ihre Erkundung im ältesten Viertel rund um die Piazza delle Erbe, wo Häuser aus dem 13. Jahrhundert wie die Casa del Rabbino lombardische Backsteingotik zeigen. Gehen Sie nordwestlich in Richtung Via Corridoni, um Kaufmannshäuser mit charakteristischen Arkadengängen zu finden, darunter die Casa di Rigoletto mit ihren originalen Eisenbeschlägen. Die ruhigen Straßen zwischen Piazza Sordello und Via Roma verbergen Juwelen wie den Wohnflügel des Palazzo Bonacolsi, wo mittelalterliche Fensterrahmen intakt geblieben sind. Für die stimmungsvollste Konzentration spazieren Sie durch die halbmondförmige Via Giustiziati hinter dem Dom – diese übersehene Gasse enthält sieben aufeinanderfolgende mittelalterliche Häuser mit verblassten Freskenfragmenten. Verpassen Sie nicht das markante Haus in der Via Pescheria Nr. 23, wo einst Fischhändler unter Loggien aus dem 14. Jahrhundert ihre Ware verkauften, die heute als Blumenkästen dienen.
Echte mittelalterliche Merkmale erkennen
Um originale mittelalterliche Elemente von späteren Renovierungen zu unterscheiden, muss man wissen, worauf zu achten ist. Echte Häuser aus dem 13.-14. Jahrhundert haben typischerweise unregelmäßige Backsteinmuster mit sichtbaren Reparaturen – achten Sie auf Abschnitte, wo kleinere Steine Lücken in den Fischgrätmustern füllen. Originale Türeingänge liegen aufgrund jahrhundertelanger Straßenaufschüttungen unter dem heutigen Straßenniveau, oft mit abgenutzten Steinschwellen. Die zuverlässigsten Indikatoren sind Fensteranordnungen: Mittelalterliche Häuser gruppierten kleine, asymmetrische Fenster für strukturelle Stabilität, anders als die symmetrische Renaissance-Architektur. An der Casa degli Uberti in der Via Calvi kann man originale Fensterangeln in Form mittelalterlicher Kreuze entdecken. Innenhöfe bewahren oft die ältesten Merkmale – werfen Sie einen Blick durch offene Tore, um verwitterte Steintreppen oder geschnitzte Brunnenköpfe zu sehen. Viele Häuser haben noch ihre 'sporti', die typischen Holzbalustraden, auf denen einst die Bettwäsche gelüftet wurde.
Respektvolle Wege, diese lebendigen Geschichtsorte zu erleben
Da die meisten mittelalterlichen Häuser Privatwohnungen bleiben, ist Etikette beim Erkunden wichtig. Morgens (8-10 Uhr) bietet sich das beste Licht für Fotos der Fassaden, ohne Anwohner zu stören. Wenn ein Hoftor angelehnt ist, horchen Sie erst nach Haushaltsgeräuschen, bevor Sie eintreten – viele Familien begrüßen ruhige Besucher, schätzen aber Diskretion. Der Mittwochs-Antikmarkt rund um die Piazza Broletto bietet eine natürliche Gelegenheit, Hausfassaden zu betrachten, während man Stände durchstöbert. Für garantierten Zutritt planen Sie Ihren Besuch während Mantuas jährlicher 'Case Aperte', wenn Hausbesitzer Führungen anbieten. Alternativ buchen Sie eine der seltenen Ferienwohnungen in historischen Gebäuden wie dem Loft aus dem 15. Jahrhundert in der Casa del Mantegna, wo Sie zwischen originalen Freskenfragmenten aufwachen. Mehrere familiengeführte Trattorien befinden sich in mittelalterlichen Häusern – probieren Sie den gewölbten Keller der Osteria delle Quattro Tette von 1289.