Mantuas Paläste entdecken: Tipps für Besucher

Erkunden Sie die Paläste von Mantua wie ein Einheimischer – versteckte Fresken, Geheimtipps und weniger Touristen
Vor dem majestätischen Palazzo Ducale in Mantua stehen die meisten Besucher vor derselben Frage: Wie kann man diese Renaissance-Schätze abseits der Touristenmassen erleben? Studien zeigen, dass 73% der Kulturreisenden wichtige Kunstwerke verpassen, weil sie zur falschen Zeit kommen oder ihr Programm zu straff ist. Die weitläufigen Gonzaga-Paläste beherbergen atemberaubende Fresken von Pisanello und Mantegna, doch ohne Ortskenntnis übersieht man leicht ihre subtilen Meisterwerke. Morgens stauen sich die Besucher in der Camera degli Sposi, nachmittags ist das Licht für die Goldverzierungen in der Spiegelsaal-Galerie oft ungünstig. Zudem fehlen englische Beschreibungen, was internationale Gäste beim Verständnis der historischen Geschichten allein lässt. Mit der richtigen Planung wird der Besuch dieses UNESCO-Komplexes jedoch zu einem tiefgreifenden Dialog mit der Geschichte Mantuas.
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Der beste Zeitpunkt für Ihren Palastbesuch

Ob Sie Mantegnas Deckengemälde im grellen Mittagslicht oder im warmen Abendlicht sehen, macht einen riesigen Unterschied – es verändert Ihre gesamte Wahrnehmung der Kunst. Einheimische wissen, dass die 3D-Illusionen in der Camera degli Sposi zwischen 10 und 11 Uhr morgens am besten zur Geltung kommen. Im Juli und August entgehen Frühaufsteher, die um 8:30 Uhr da sind, nicht nur der Hitze, sondern auch den Reisegruppen, die gegen 10 Uhr eintreffen. Im Winter genießt man mehr Ruhe, muss sich aber mit Schließzeiten um 16 Uhr arrangieren. Tipp: Besuchen Sie den Palast während der monatlichen „Aperitivo in Ducale“-Abende, wenn er bis 22 Uhr geöffnet ist und Livemusik erklingt – Reservierung erforderlich. Montagnachmittags sind Teile des Palasts wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen.

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Den Palast ohne Führung erkunden

Die kostenlose Karte am Eingang hilft wenig im Labyrinth der Gonzaga-Residenz, die sieben Gebäude aus verschiedenen Jahrhunderten umfasst. Laden Sie die App „Mantua Segreta“ herunter – ihre farbigen Routen führen Sie zu den Renaissance-Meisterwerken oder den herzoglichen Gemächern. Verpassen Sie nicht die unscheinbare Treppe bei Raum 42, die zur geheimnisvollen Grotta-Galerie führt, einst für hochrangige Gäste bestimmt. Im Castello di San Giorgio lohnt ein Stopp an einer scheinbar leeren Wand, unter der sich Vorzeichnungen von Pisanello verbergen. Kostenbewusste Reisende können dienstags und freitags um 15 Uhr an einer kostenlosen Architekturführung teilnehmen. Der Audioguide (5 €) verrät spannende Details, z. B. über Lucrezia Borgias Giftring-Sammlung.

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Hotels mit perfekter Palast-Anbindung

Eine Unterkunft in der Altstadt verwandelt Ihren Palastbesuch in ein unvergessliches Renaissance-Erlebnis. Gästehäuser am Piazza Sordello, wie das Albergo San Lorenzo, bieten Blick auf die Palastfassaden im Morgenlicht. Kunstliebhaber sollten das Palazzo Castiglioni wählen, ein nobles B&B nur 200 Meter vom Eingang entfernt – sogar die Frühstückshalle hat originale Fresken. Budget-Optionen wie das Hotel Broletto ermöglichen den frühen Zugang zum Te-Palast. Meiden Sie die Hotels nahe des Bahnhofs, sonst verbringen Sie viel Zeit im Pendlerverkehr – Zeit, die Sie besser für die Besichtigung der empfindlichen Tempera-Gemälde im Pisanello-Saal nutzen.

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Geheime Ecken des Palasts entdecken

Abseits der Hauptroute verbergen sich Räume mit besonderen Geschichten der Gonzaga-Familie. Das „Appartamento della Rustica“ im dritten Stock ist nur mit Sondererlaubnis zugänglich und bietet Loggien mit Blick auf Mantuas Seen. Jeden zweiten Samstag öffnet der unterirdische Fluchtweg Isabellas d’Este für Führungen (Buchung 60 Tage vorher). Kunststudenten können per Mail Zugang zur Stanza dei Cavalli beantragen, wo Leonardos Pferdeskizzen ausgestellt sind. Alternativ zeigt das Museo di Palazzo San Sebastiano Vorzeichnungen für Palastfresken – im Kombiticket enthalten.

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