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Hinter Mantuas schlichten Fassaden verbergen sich einige der schönsten Renaissance-Innenhöfe Italiens – doch die meisten Besucher verpassen sie. Über 70% der Reisenden übersehen diese architektonischen Schätze, oft weil sie denken, die Paläste seien nicht zugänglich. Die Enttäuschung ist groß, wenn man später Fotos von gewölbten Arkaden und freskengeschmückten Loggien sieht, an denen man vorbeigelaufen ist. Anders als in Venedig sind Mantuas aristokratische Innenhöfe nicht ausgeschildert – einige sind während der Öffnungszeiten zugänglich, andere erfordern Ortskenntnis. Für kulturbegeisterte Reisende stellt sich die Frage: Wie kann man diese Meisterwerke der Perspektive erleben, ohne unerwünscht einzudringen oder wertvolle Urlaubszeit mit Herumraten zu verschwenden?

Zugang zu Innenhöfen: Welche Paläste sind offen?
In Mantua gilt: Öffentliche Gebäude und religiöse Einrichtungen haben meist die zugänglichsten Innenhöfe. Starten Sie im Palazzo Te mit seinem weitläufigen Hof, wo Giulio Romanos spielerische Riesen über einer Open-Air-Galerie thronen, die während der Museumszeiten besucht werden kann. Der Herzogspalast bietet drei immer prächtigere Höfe entlang der Besucherroute – achten Sie auf den Übergang von mittelalterlicher Strenge zur Renaissance-Harmonie im Cortile della Cavallerizza. Weniger bekannt, aber ebenso einladend ist der neoklassizistische Hof des Palazzo d'Arco, der bei geöffnetem Museum zugänglich ist. Bei noch genutzten Palästen sind die Morgenstunden (9-11 Uhr) ideal, um etwa den geometrisch gepflasterten Hof des Palazzo Bonacolsi zu besuchen, wenn die Angestellten eintreffen, aber die Sicherheit noch nicht so aufmerksam ist. Achten Sie auf Messingschilder mit mehreren Firmennamen – sie signalisieren, dass der Zutritt geduldet wird.
Höfliche Besuche: Was Einheimische erwarten
Mantuas Innenhöfe sind keine Touristenattraktionen, sondern Wohn- und Arbeitsbereiche. Ihr Verhalten entscheidet, wie lange die Türen offen bleiben. Bewegen Sie sich leise – laute Gespräche führen schnell zum Hinauswurf. Fotografieren Sie dezent; obwohl nicht verboten, macht auffällige Ausrüstung Anwohner nervös. Die fotogensten Perspektiven finden Sie oft in der Hofmitte, mit Blick nach oben durch die Loggien. Falls angesprochen (selten), genügt meist ein höfliches „Darf ich den Hof bewundern?“ mit einer Geste zur Kamera. Donnerstags ist der blumengeschmückte Hof des Palazzo Valenti Gonzaga besonders schön, wenn der Antiquitätenhändler frische Blumen arrangiert. Denken Sie daran: Diese Höfe sind nicht für Besucher angelegt – berühren Sie keine Fresken oder setzen Sie sich nur auf gekennzeichnete Bänke.
Geführte Erlebnisse: Exklusiver Zugang zu versteckten Höfen
Wer selbstständiges Erkunden scheut, findet autorisierte Alternativen. Die Tour „Mantua Segreta“ öffnet vier private Innenhöfe, darunter einen Brunnen aus dem 15. Jh. hinter einer unscheinbaren Tür nahe der Piazza Sordello. Frühaufsteher genießen beim Programm „Frühstück im Palast“ den Hof des Palazzo Andreani vor der offiziellen Öffnung. Architekturstudenten können sich universitären Führungen zu Restaurierungsorten wie den Arkaden des Palazzo Canossa anschließen. Selbstführer sollten den September während des Festivaletteratura nutzen, wenn literarische Events Dutzende sonst verschlossene Höfe öffnen. Der „Innenhof-Pass“ des Touristenbüros (werktags erhältlich) bietet eine Karte mit aktuellen Zugangsbedingungen – die einzige Möglichkeit zu erfahren, welche Paläste wegen privater Veranstaltungen vorübergehend geschlossen sind.
Übernachten in Palästen: Renaissance-Flair pur
Vertiefen Sie Ihr Innenhof-Erlebnis mit einer Unterkunft in einem historischen Palast. Das Boutique-Hotel Casa Poli hat einen eigenen Kräuterhof mit Frühstück unter 400-jährigen Bögen. Luxusurlauber wohnen in den Suiten des Palazzo Castiglioni mit exklusivem Zugang zu einem Hof mit originalen Grotesken-Fresken. Budgetreisende finden im Gästehaus des Herzogspalasts einfache Zimmer um einen gemeinsamen Hof mit denselben Backsteinmustern wie im Hauptpalast. Agriturismos wie Tenuta San Carlo außerhalb der Stadt bieten ähnliche Atmosphäre mit Hofgärten. Buchen Sie ein „Zimmer mit Hofblick“ – diese sind ruhiger als zur Straße gelegene und baden im gleichen goldenen Licht, das einst Mantegnas Gemälde inspirierte.